Hintergrund
„Viel besser als das Bewusste versteht das Unbewusste des Therapeuten das Unbewusste des Patienten.“ (M. H. Erickson)
Lässt man den Patienten ausschweifend von seinen Problemen, Schmerzen, Konflikten reden, erhalten wir klagende „Stabilisierungserzählungen“ (de Shazer, 1998), die die Probleme eher manifestieren als lösen.
Warum Hypnose wirkt
„Wozu ist Hypnose gut? Richtig! Zum Austausch innerer Bilder! Und weshalb und wie diese neuen, positiven Bilder heilsamen Einfluss nehmen können, belegt die neuropsychophysiologische Forschung. Die neuronale Plastizität des Gehirns erlaubt es, in der heilenden, therapeutischen Trance Vergangenes zu lassen und Neues zu adaptieren.“ (Kaiser Rekkas, 2016).
„Durch positive Gedanken, Worte und Vorstellungen können neuronale Netzwerke verändert und damit ‚Top-down‘- Mechanismen in Gang gesetzt werden, welche die Effekte von krank machenden negativen Vorstellungen und Fiktionen kompensieren.“ (Rüegg, 2001)
Die klinische Hypnose und moderne Hypnotherapie haben nichts mit Zauberei bzw. „Bühnen-Shows“ zu tun – vielmehr geht es um eine Aufmerksamkeitsfokussierung, die wissenschaftlich nachweisbar bei vielen Störungen und Problemen helfen kann. Durch die Kraft der Worte bzw. der Stimme wird beim Klienten eine solch tiefe körperliche und geistige Entspannung erzeugt, dass er Zugang zum kreativen Potenzial seines Unbewussten bekommt.
Die Anwendungsbereiche der Hypnose als Behandlungsform sind vielfältig. Relativ oft wird sie im klinischen Bereich bei allen Arten der Schmerzregulation eingesetzt: zum Beispiel Operationsschmerz und Kopfschmerzen. Weitere typische Anwendungsgebiete sind Abbau von Übergewicht, Bewältigung von Entscheidungsproblemen und Bewältigung von Auftritts- bzw. Prüfungsängsten. Der Umfang beschränkt sich oft auf wenige Sitzungen.
Die Wirksamkeit der Hypnose wurde bislang in rund 170 internationalen Veröffentlichungen über wissenschaftlich fundierte Studien nachgewiesen. Vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie wurde Hypnotherapie im Jahr 2006 als wissenschaftliche Psychotherapiemethode im Sinne des § 11 Psychotherapeutengesetz für Erwachsene in bestimmten Anwendungsbereichen anerkannt.